November/ Dezember 2009


Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Instituts für Sozialstrategie,

gerne nutze ich die Gelegenheit, Sie über die Arbeit des Instituts zu informieren. Nach der Gründung am 9.Februar 2009 in Jena und am 13. Februar 2009 in Laichingen folgte am 23. März 2009 die Eröffnung der Galerie Magnificat, mit der wir in Berlin (Invalidenstrasse 2, 10115 Berlin) kooperieren und uns u.a. Büroräume teilen.

Auf den Salzburger Hochschulwochen am 3.-4.August 2009 referierte ich über die ethischen Herausforderungen der globalen Zivilgesellschaft angesichts der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise. Wesentliche Punkte dazu sind im Artikel

Globale Weltwirtschaft und globalisierte Zivilgesellschaft – Spielregeln für die Ordnung und Unordnung der Märkte

enthalten, den ich beifüge.

Am 7. August fand ich Laichingen das 1. Laichinger Symposium zum Thema “Gefühlte Menschenwürde” statt. zu dem knapp 30 Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen gekommen sind. Wir haben generell ein begeistertes Feedback auf das Symposium bekommen, weil es offensichtlich gelungen ist, Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen ins Gespräch zu bringen, gleichzeitig aber auch intensiv am gestellten Thema zu arbeiten. Eine der prägenden Erkenntnisse der Tagung war es, dass “gefühlte Menschenwürde” auch im Sinn subjektiver Befindlichkeiten und Ansprüche immer auch ein Spiegel der jeweiligen Zivilisation sind, so dass “Menschenwürde” und “zivilisatorischer Prozess” grundsätzlich in einem engen Zusammenhang zu denken sind.

Am 9. September konnte ich mit unserem Kooperationspartner, dem Kieler Institut für Weltwirtschaft, am Global Economic Symposium teilnehmen. Dabei geht es um lösungsorientierte Ansätze für die globale Zivilgesellschaft, auch wenn wirtschaftliche Fragen im Vordergrund stehen.

Am 14. September fand in Stuttgart eine Folgetreffen zum Laichinger Symposium zwischen Ingrid Melanie Ankirchner, Jana Leidenfrost, Rajan Malaviya und mir statt, bei dem es vor allem um Perspektiven einer neuen unternehmerischen Führungskultur und Führungsentwicklung ging.

Am 25. September durfte ich an der von Hans-Ferdinand Angel veranstalteten Südosteuropa-Sommerakademie der Universität Graz “EuroSo” mitwirken und einen kleinen Vortrag über das Ineinandergreifen von sozialer und technologischer Innovation halten, den ich gerne beilege. Bei dieser Gelegenheit bot Hans-Ferdinand Angel an, die Leitung des Instituts für Sozialstrategie in Österreich zu übernehmen und als Dialog- und Kommunikationsplattform für die vielen jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem Kosovo, aus Serbien, aus Bosnien, Rumänien, Russland und anderen Ländern zur Verfügung zu stellen.

Ähnliche Pläne gibt es mit Dr. Branimir Jovanovich in Belgrad (Serbien) und Winfried Abele in Zürich (Schweiz).

Am 6. Oktober 2009 war ich im Rahmen des Instituts auf der “Haniel Summer School on Religion, Politics and Economics” in Berlin eingeladen, um über das Thema

“Vertrauen-Wettbewerb-Kooperation: Welches ökonomische Menschenbild ist angemessen?”

zu referieren. Dabei geht es vor allem darum, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit (“ich will dazugehören”) als elementares menschliches Bedürfnis und Grundlage von Kooperation zu sehen, während gleichzeitig und in Spannung dazu für jeden gilt, dass er sich gleichzeitig von anderen unterscheiden will (“ich will anders sein als die anderen”). Dieses zweite Bedürfnis führt in Mode, Sport, Politik und Wirtschaft zum Prinzip des Wettbewerbs. Die Balance zwischen Kooperation und Wettbewerb ist eine bleibende Aufgabe für Familie, Gesellschaft, Staat und Politik. Daher bietet diese Auffassung die Chance zu einem neuen Paradigma “jenseits der Krise”. Einzelheiten können Sie gerne dem beigefügten Artikel entnehmen.

Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass die Anregungen zum “Bildungssparen”, bei dem der Staat- ähnlich wie beim Bausparen- die privaten Bildungsvorsorgebemühungen von Eltern oder Großeltern mit einer “Bildungsprämie” fördert, nach Gesprächen zwischen Frau Ministerin Schavan und mir in den Koalitionsvertrag der neuen Regierung aufgenommen wurden. Die Idee wurde vom BKU (Bund Katholischer Unternehmer) propagiert und in der ersten Veröffentlichung des Instituts “Bildung: Aufgabe des Staates oder der Zivilgesellschaft” (Berlin 2009) Anfang des Jahres von mir weiter detailliert und publiziert.

Der nächste Schritt ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Bereich “Ethik in den Wissenschaften” der Universität Jena: Der Thüringer Philosophentag am 20./21.November 2009, dieses Mal rund um das Thema “Korruption”.

Hinweisen möchte ich auch auf die gute Entwicklung der Berliner Galerie “Magnificat” (Invalidenstrasse 2), die bereits mehrere Vernissagen veranstaltet hat und anfängt, einen immer besseren Namen zu bekommen, auch in Verbindung mit dem Verein “Art in Prison e.V.” und seinem Kunstwettbewerb für Gefangene und Nicht-Gefangene. Die Einladung zur nächsten Vernissage am 16.10.2009 lege ich ebenfalls bei.

Darüber hinaus freue ich mich schon auf das Symposium zum Thema “Global Compact: Geht es auch konkreter” am 11.-12.Februar 2010, wiederum in Kooperation mit Niko Knöpffler und seinem kompetenten Team. Das Programm sende ich in rechtzeitig zu, bitte aber auch diejenigen, die sich dafür interessieren, schon vorab um eine kleine Rückmeldung.

Gleiches gilt für den Fall interessanter Beiträge, Kommentare und Neuigkeiten, die ich gerne mit dem nächsten Newsletter verteile oder schon vorab weiterleite.

Interessant finde ich auch, dass der Deutschlandfunk immer wieder mit Kurzinterviews auf das Institut zurückkommt und wir im Sommer 2010 vermutlich die erste Praktikantin im Institut haben werden.

Ihnen allen wünsche ich eine gute Zeit auch im Herbst. Ich freue mich, von Euch und Ihnen zu hören! Und wenn Sie uns finanzielle oder zeitliche Ressourcen zur Verfügung stellen können, ist das natürlich ebenfalls hoch willkommen!

Bis zum nächsten Mal

Ulrich Hemel

Posted by Anne Häseker