Themenschwerpunkte und Tagungen

Archive (2017-2021)

Seit der Gründung 2009 veranstaltet das ifs jährlich in Kooperation mit anderen Instituten und Organisationen öffentliche sowie wissenschaftliche (Fach-)Tagungen und verschiedene Veranstaltungen. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der vergangenen Tagungen mit den jeweiligen Programmen und Kurzbeschreibungen.

Tagungsprogramme und Kurzbeschreibungen:

2018: Programm: Tagung ‘Globalisierung ohne Opfer’

Das Versprechen der Globalisierung, dass nationale Grenzen sowohl ökonomisch als auch sozial an Bedeutung verlieren und sich mit der Zeit automatisch Lebensverhältnissen angleichen würden, löst sich bekanntlich nicht für alle ein. Neben der Rückbesinnung auf Region und Nation kommt es durch die Verlagerung von Arbeitsplätzen auch zur Zerschlagung und Zerstörung einheimischer Produktionen. Diese globalen Verästelungen und globalen Netzwerke wird vermutlich nie ganz durchschaut werden. Dennoch wollen wir den Blick auf die Globalisierung von Waren und Dienstleistungen richten und sowohl Gewinner wie Verlierer des globalen Handels fokussieren. Wie kann mithilfe einer globalen, lokalen oder regional starken Zivilgesellschaft menschenwürdige Verhältnisse und ein gutes Leben losgelöst von nationalen Grenzen geschaffen werden?

Photo 1: Panel Discussion (left to right: Federico Foders, Kerstin Höfgen, Jürgen Manemann, Ulrich Hemel, Burkhard Liebsch, Claudius Bachmann and Eva Maria Fischer)

2017: Programm: Tagung ‘Interreligiöse Kompetenz’

Interreligiös, intrareligiös und postreligiös –

Wie gelingt das Gespräch zwischen Religionen und Weltanschauungen?

 Eine Tagung des Weltethos-Instituts, des Instituts für Sozialstrategie und des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover nahm sich am 29. Und 30. Juni der Frage des interreligiösen Dialogs an. Bereits der Abendvortrag, den Prof. Klaus v. Stosch hielt, bereitete die Diskussionen vor und sprach Kernthemen an: Zu welchem Zweck dienen interreligiöse Dialoge? Wer kann sie mit welcher Berechtigung führen? Wir können weltanschauliche Gemeinschaften beteiligt werden, die für sich den Status einer Religion ablehnen? Welche Art von Problembewusstsein muss in den verschiedenen Gesprächsteilnehmern vorhanden sein, damit der Austausch gelingt? Wie verhält sich der interreligiöse Dialog zum politischen und philosophischen Umfeld? Diese und viele andere Fragen wurden von Vertretern des Islams, des katholischen und protestantischen Christentums, aber auch von Agnostikern und Atheisten diskutiert. Prof. Ulrich Hemel (Institut für Sozialstrategie), Prof. Manemann (Forschungsinstitut für Philosophie) und Dr. Bernd Villhauer (Weltethos-Institut) zogen am Ende eine positive Bilanz: „Wir können nun besser die Fragen stellen, die einen echten Austausch vorbereiten.“

2016: Programm: Tagung ‘Digitalisierung der Zivilgesellschaft’

Die interdisziplinäre Tagung „Die Digitalisierung der Zivilgesellschaft“ untersucht die sozialen und philosophischen Auswirkungen der digitalen Welt. Denn diese verändert den Umgang von Menschen miteinander, aber auch die Sitten und Gebräuche in Wirtschaft und Wissenschaft, Erziehung und Unterhaltung. Das Stichwort der „digitalen Disruption“ deutet an, dass es um eine der größten Umwälzungen seit Erfindung des Buchdrucks geht. Diese birgt Chancen und Risiken für das Zusammenleben.

Die Zivilgesellschaft lebt von der Partizipation der Bürgerinnen und Bürger. Aber Partizipation setzt Autonomie voraus. Was aber heißt heute Autonomie? Kann angesichts der zunehmenden Transparenz in der digitalen Welt noch von der Selbstbestimmung der Person gesprochen werden? Wie verändert die Digitalisierung unser Verständnis von Politik? Welcher rechtlichen Rahmenbedingungen bedarf es, um den Menschen vor dem totalen Zugriff zu schützen? Wie hängen Transparenz auf der einen, Autonomie auf der anderen Seite zusammen? Lässt sich beispielsweise der Gedanke „digitaler Bürgerrechte“ konsistent umsetzen oder bleibt er eine Utopie?

2016: Einladung und Programm: Begegnungstag_KFBA

Seit Februar 2016 engagiert sich das ifs mit einem neuen Kompetenzschwerpunkt: Flüchtlinge, Bildung und Arbeitswelt. Dabei haben wir es im Grundsatz mit drei Orientierungen zu tun, die eine gelingende Zivilgesellschaft fördern:

dem Interesse:

  1. Flüchtlinge kurzfristig in Arbeit und Beruf zu bringen (Wirtschaft)
  2. Flüchtlinge längerfristig in Einrichtungen der Bildung und Ausbildung zu qualifizieren (Bildung)
  3. praktische Hilfe durch die Arbeit in Hilfsorganisationen zu erleichtern (Zivilgesellschaft)

Im Dialog der letzten Monate erhielten wir insgesamt den Eindruck, dass Widersprüche und Unsicherheit sich oft hemmender auswirken als der Informationsstand und die Rechtslage selbst. In dieser Situation geht es dem ifs um Schritte und  Perspektiven, die praktische Hilfe und individuelle Förderung bedeuten, Reflexion und Selbstreflexion aber nicht ausschließen.

Wir vom ifs KFBA haben uns vorgenommen, einerseits an Alltagsproblemen zu arbeiten, andererseits einen “Masterplan” nicht aus dem Auge zu verlieren. Dementsprechend freuen wir uns auf eine Begegnung der Engagierten an verschiedenen Schnittstellen:

  • zu Institutionen und Initiativen;
  • zu motivierenden Quellen, nicht zuletzt zur Religion, aus der viele Helfer Kraft schöpfen, in der aber auch das Fremd-sein als conditio humana verankert ist;
  • zum Verständnis von Globalisierung: Unsere eigenen Probleme tauchen weltweit auf,

So stellt sich die Frage: Folgt der Perspektiv-Erweiterung eine Perspektiv-Umkehr (“Sind wir das Problem? Wer oder was sonst?“).

2014: Programm: Tagung ‘Die Zukunft der Zivilgesellschaft’

Das Symposium soll die existierende globale Zivilgesellschaft aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und Zukunftsperspektiven ausloten. Daher sind Vorträge und Diskussionen zu den Oberthemen „Globale Zivilgesellschaft“, „Lokale Zivilgesellschaft“, „Digitale Zivilgesellschaft“ und „Kirchliche Zivilgesellschaft“ geplant. Zur Förderung des interdisziplinären Diskurses wird zum Abschluss der Tagung ein öffentlicher Fachvortrag mit anschließender Diskussion stattfinden.

2013: Programm: Tagung ‘Wirtschaftsanthropologie’

Wer ist der Mensch, wenn er wirtschaftlich handelt?

Die Kritik am Handlungsmodell des homo oeconomicus als idealtypisches Menschenbild der neoklassischen Wirtschaftstheorie hat sich in den letzten Jahren massiv verschärft. Weitgehend einig ist man sich heute, dass es sich um eine unzulängliche Modellvorstellung handelt. Menschen sind eben nicht perfekte Rechenmaschinen oder kaltblütige Egoisten. Doch wie kann der  handelnde Mensch sinnvoll in die Wirtschaftswissenschaften integriert werden?

Die Veranstaltung will Impulse geben für eine neue Wirtschaftsanthropologie. Im Focus steht dabei der Mensch, der über die Kategorien von Nutzen und Nützlichkeit hinaus in den Blick genommen werden soll.  Dazu referieren hochrangige Vertreter aus verschiedenen Fachbereichen wie Philosophie und Wirtschaft, Theologie, Soziologie sowie Psychologie und Pädagogik. Am Ende der Tagung sollen die gefundenen „Impulse auf dem Weg zu einer neuen Wirtschaftsanthropologie“ im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

2012: Programm: Workshop-Wochenende ‘Let’s take action’

Die Erreichung der MDG ist keine Aufgabe, die Staaten und Regierungen allein bewältigen können. Zivilgesellschaftliches Engagement und politische Partizipation auf allen Ebenen, im Norden wie im Süden, sind wesentliche Voraussetzungen, um Erfolge auf dem schwierigen Weg bis zum Jahr 2015 zu erzielen. Die Umsetzung des achten Millenniumsziels, der Aufbau einer weltweiten Entwicklungspartnerschaft, bildet die Voraussetzung zum Erreichen aller anderen Ziele. Denn in der Entwicklungspartnerschaft äußert sich letztlich eine innere Haltung aller beteiligten Völker und Regierungen. Sie entsteht aus der Einsicht, dass alle Menschen gemeinsame Interessen haben, dass viele dieser Interessen nur im gemeinsamen Engagement erreicht werden können und dass alle jetzt daran arbeiten müssen, diese gemeinsamen Interessen wahrzunehmen. Aber oft fehlt den Regierungen der politische Wille oder die administrativen und finanziellen Kapazitäten, um diese Herausforderungen anzugehen. Zehntausende NGOs setzten sich daher weltweit für die Bekämpfung von Armut und Hunger ein, sei es durch konkrete Projekte, durch Lobbyarbeit, um die Regierungen zu einem verstärkten Einsatz für die MDG zu bewegen. Letztlich eint die globale Zivilgesellschaft, in den unterschiedlichsten Systemen lebend und kulturell vielfältig, ihre Bestrebungen und ihr Einsatz an der Gestaltung der „Welt“ im 21. Jahrhundert zu partizipieren. Die Qualität einer Gesellschaft wird zukünftig immer mehr an der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an öffentlichen Aktivitäten, ihrem bürgerschaftlichen Engagement und den zwischenmenschlichen Beziehungen gemessen werden.

Wir wollen auf unserem Seminar von neuen Formen zivilgesellschaftlichem Engagement erfahren, von Kompetenzerwerb und Empowerment und zivilgesellschaftlichem Engagement vor Ort und weltweit.

2010:Programm: Tagung ‘Global Compact’
2009: Programm: Tagung “Gefühlte Menschenwürde”