März 2010


Liebe Freunde und Interessenten des Instituts, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

gerne informiere ich Sie und Euch über den weiteren Fortgang der Arbeit am Institut für Sozialstrategie.

Naturgemäß standen die Vorbereitungen zur Tagung über Unternehmensethik am 12.Februar 2010 in Jena mit dem Titel “Global Compact- geht es auch konkreter?” im Vordergrund der Arbeit der letzten Monate. Zwei der Hauptvorträge mit jeweils eher ungewöhnlichen Perspektiven lege ich bei: Baldur Kirchners Hinweise auf Spiritualität bei Managern “Spiritualität in der unternehmerischen Führungsaufgabe” und meinen Beitrag “Menschenwürde und Unternehmertun“, der eine inhaltliche Begründung der Unternehmensethik auf der Grundlage des “humanen Kerns” funktionlaer Interaktionen und damit letztlich in der Menschenwürde vorschlägt. Auch die Beiträge von Prof.Nikolaus Knoepffler (Ethikzentrum der Universität Jena) und Prof.Jürgen Manemann (Direktor, Forschungsinstitut für Philosophie in Hannover) sind auf Anfrage abrufbar. Auf Wunsch sende ich Ihnen auch gerne die bisher noch überschaubaren Pressemeldungen zur Veranstaltung in der “Südwestpresse” und der “Schwäbischen Zeitung” zu.

Konkret lassen sich folgende Ergebnisse der Tagung formulieren:

  1. Für kleinere und mittlere Unternehmen wird die Unternehmensethik überwiegend durch die Person des Inhabers oder Geschäftsführers geprägt, mit allen Vor- und Nachteilen.
  2. Für alle Unternehmen empfiehlt sich eine strukturelle Einbindung ethischer Fragen in die Wertschöpfungs- und Lieferkette, etwa für Themen wie Gesundheit, Arbeitsschutz und Verhaltensstandards auch bei Lieferanten.
  3. Entscheidend für die Durchsetzung von Wertschöpfungspartnerschaften wird das Verbraucherverhalten sein, das die mit großer Mühe ausgearbeiteten Fairness-Label auch nachfragt, so z.B. Fair Trade, FSC, MSC, Fair Stone und viele mehr.
  4. Zumindest für größere Unternehmen empfiehlt sich die Einrichtung einer Ethik- Kommission, die aktuelle Konfliktfälle bearbeitet, aber auch über Dilemmata im Vorfeld einer Entscheidung beraten soll, um dazu Empfehlungen abzugeben.

Hätte Siemens eine solche Kommission gehabt, wäre dem Unternehmen die Korruptionsaffäre womöglich schon im Vorfeld erspart geblieben.

Die aufgeworfenen Fragen waren spannend genug, um einen Workshop als Folgeveranstaltung anzuregen, der für April im kleineren Kreis der unmittelbar Interessierten in Jena geplant ist.

Ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, sollen doch einige andere Highlights des Instituts erwähnt werden. Dazu gehörte aus dem Bereich “Klimawandel/Energieeffizienz” eine Veranstaltung an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig am 20.Januar 2010 zum Thema “Biowasserstoff”.

Weiterhin möchte ich gerne auf die Nachhaltigkeitsinitiative des Umweltministeriums in Stuttgart hinweisen. Hier fand im Beisein von Ministerin Tanja Gönner am 18.2.2010 eine Auftaktveranstaltung für besonders engagierte Unternehmenstatt, bei der ich als Direktor des Instituts für Sozialstrategie eine Key Note zum Thema “Nachhaltigkeit als Leitfaden der Corporate Governance” beitragen durfte. Im gleichen Zusammenhang möchte ich die Partnerschaft mit dem “Arbeitskreis Nachhaltige Unternehmensführung” in der Schmalenbach-Gesellschaft unter Vorsitz von R.X.Ruter (Ernst&Young) erwähnen, die in die gleiche Richtung zielt.

Das Institut wird sich auch personell verstärken. Mit Frau Marlene Kammerer hat es eine gut ausgebildete Ansprechpartnerin gewonnen, die zum einen das Thema “Öffentlichkeitsarbeit” betreut und sich zum anderen dem Bereich “Was bringt ein Demokratie-Index für die wirtschaftliche Entwicklung” widmen wird.

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldungen und Anregungen und werde Sie auch weiterhin zur Arbeit des Instituts auf dem Laufenden halten!

Beste Grüße

U.Hemel

Posted by Ulrich Hemel