Abstract [de]: Dass der Einzelne sein Konsumverhalten der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit zuliebe ändern sollte – das ist jenem Einzelnen zumeist klar. Meist bleibt jedoch die Frage, wie sich dieser Vorsatz ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren lässt. Gerade in Bochum – einer Stadt inmitten des Ruhrgebietes, in der es eben keinen Bio-Supermarkt in jedem Viertel gibt.


November 2013

Stadtführung “bowusst” – Bochum bewusst anders erleben

Dass der Einzelne sein Konsumverhalten der Umwelt und der sozialen Gerechtigkeit zuliebe ändern sollte – das ist jenem Einzelnen zumeist klar. Meist bleibt jedoch die Frage, wie sich dieser Vorsatz ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren lässt. Gerade in Bochum – einer Stadt inmitten des Ruhrgebietes, in der es eben keinen Bio-Supermarkt in jedem Viertel gibt. 

Informationen bieten die Medien, allen voran das Internet, zuhauf. Doch wer setzt sich wirklich mal hin und recherchiert in Ruhe, wo man bei sich im Umkreis ein gut sortiertes Bio-Sortiment vorfindet oder Fairtrade-Rosen kaufen kann? Wer findet sich schon wirklich zurecht im Label-Dschungel oder weiß, welche Sorte Fisch er ruhigen Gewissens noch essen darf?

Hier setzt die „bowusst“-Stadtführung an – ein innovatives zivilgesellschaftliches Projekt, dass interessierte Bürger vor Ort darüber aufklären möchte, was der Einzelne in seinem Alltagsumfeld konkret tun kann. Den Teilnehmenden sollen die globalen Effekte unseres Konsums bewusst gemacht, die Auswirkungen der Globalisierung in wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Hinsicht buchstäblich vor Augen geführt werden. An verschiedenen Stationen werden während des Rundgangs die  Verantwortung und Möglichkeiten des Einzelnen herausgestellt.

Die Themen, die auf den einzelnen Stationen des Stadtspaziergangs durch Bochum behandelt werden, sind Plastik, Bankwesen, Fischerei, Fair Trade, Handys und Stromerzeugung. Die Teilnehmenden werden spielerisch und auf unkomplizierte Art und Weise zum Beispiel über Auswirkungen und Vermeidung von Plastikverpackungen, Unterschiede im Bankwesen oder die verschiedenen Labels auf Kleidung und Nahrungsmitteln aufgeklärt. Und das alles direkt an den Orten, an denen diese Informationen letztlich auch handlungsrelevant werden, zum Beispiel beim lokalen Bauern auf dem Wochenmarkt, im alternativen Bekleidungsgeschäft oder halt im Bankenviertel.

Hinter der Idee steht der Wunsch, ein komplexes Thema einfach und umsetzbar zu kommunizieren. Bislang organisierte die bowusst-Gruppe, die aus dem Umfeld der Greenpeace-Lokalgruppe stammt, fünf Führungen durch die Stadt im Herzen des Ruhrgebiets. Der Zuspruch ist groß, für jede Führung fand sich eine Vielzahl interessierter Teilnehmer. Möglich sind auch Sonderführungen, zum Beispiel für Schulklassen. Das Angebot ist kostenlos, unverbindlich und richtet sich an alle Interessierten.

Bowusst ist ein Tochterprojekt von weltbewusst. Auf deren Homepage sind viele Infos über ethisch und ökologisch korrekten Konsum aufbereitet. Weiterhin stehen Materialien zur Verfügung, mit denen man ganz leicht eine Führung für die eigene Stadt organisieren kann. Die Politik tut sich häufig schwer mit entsprechender Aufklärung und Regulierungen. Bowusst und weltbewusst sind Paradebeispiele für unkompliziertes, zivilgesellschaftliches Engagement, welches durch innovative Ideen und entsprechende Vernetzung unkompliziert eine große Wirkung entfalten kann!

Mehr Infos unter http://www.weltbewusst.org und  http://bowusst.de/.

Posted by Sonja Knobbe

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