no. 5: Motivation Vereinsgründung „Malve“
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In einigen meiner vorangegangenen Kapitel habe ich davon geschrieben, dass es für in Not geratene Unternehmer in meinen Augen keine richtige Anlaufstelle gibt, die sich um Sorgen und Nöte des Unternehmers kümmert. Und manchmal hilft es ja auch schon, wenn jemand ehrlich zuhört. Aber beim Zuhören soll es ja nicht bleiben. Ich habe auch davon geschrieben, dass es in meinem Umfeld leider schon Fälle des Suizids gegeben hat. Und genau da habe ich auch einmal etwas recherchiert. Weniger in diesen Fällen, sondern erst einmal allgemeiner.
Es geben in Deutschland jährlich mehr als 400 Fälle des Mordes. Das ist viel und schlimm genug. Aber es geben weitaus mehr Fälle des Suizids. Mehr als 10.000 Fälle! Die Statistiker wissen die Altersgruppen, das Geschlecht, die Art des Suizids aber sie kennen nicht immer die Ursache. Die Ursachen, was jemanden zum Suizid veranlasst oder veranlasst haben könnte, scheint noch nicht so richtig erforscht zu sein. Was können die Ursachen eines Suizids sein? Krankheit, Beziehungsprobleme, Angst und wirtschaftliche Not. Ich kann es nur schätzen und werfe einmal 2.500 Suizidfälle jährlich in den Raum, welche als Ursache wirtschaftliche Not haben. Und 1.000 davon waren einmal selbständige Unternehmer.
Und dann gibt es noch eine andere Gruppe, die statistisch nicht so richtig erfasst werden. Diejenigen Unternehmer, welche über den wirtschaftlichen Misserfolg krank geworden sind. Wo Arbeitsplätze wegbrechen und ggfs auch Arbeitnehmerfamilien drunter zu leiden haben. Depressionen und Burnout. Therapie und Psychiatrie. Die Tragweite ist schon enorm. Jedes Schicksal ist ein Schicksal zu viel. Und jedes vermiedene Opfer ist es wert vermieden zu werden. Was liegt da näher, als helfen zu wollen?
Aber als Einzelkämpfer? Nein, das schaffe ich wirklich nicht alleine. Da brauche ich Unterstützung von vielen „Gleichgearteten“ um eine wirkungsvolle Prävention betreiben zu können. Und das gelingt nur über einen Verein. Einen Verein, der forscht, anklagt, zuhört, vermittelt und unterstützt. Ein Name und auch ein vorläufiger Satzungsentwurf liegen bereits vor.
Der Name: Malve.
In dem Namen der Malve steckt eine Symbolik, welche der Verein mit zu seinen Grundzügen sieht: Der Farbton der Malve ähnelt dem Purpur. Und Purpur steht für Idealismus und Menschenliebe. Purpur versinnlicht auch den Begriff der Buße. Idealismus ist das, wofür wir uns einsetzen, Menschenliebe das, was wir erwarten. Die Buße gilt denen, die von uns zu würdevoller Handlung im zwischenmenschlichen Umgang geführt werden sollen. Die beiden letzten Sätze sind an diejenigen gerichtet, denen wir ihr eigenes Handeln vor Augen führen müssen.
Ganz, ganz wichtig erscheint mir auch der Aspekt, dass viele Mitglieder in der Malve sich sicherer fühlen können. Die Malve soll beschützen. Jedes Mitglied oder jeder Hilfe suchende soll die Vorzüge eines Hilfsvereins wahrnehmen können – so ähnlich, wie in einem Großkonzern eine Abteilung auf die „mächtige“ Rechtsabteilung zurückgreifen kann, so sollen Mitglieder oder Hilfe Suchende Ansprechpartner haben.
Sie, sehr geehrter Leser, sind in zweierlei Hinsicht eine wichtige Person. Als Gründungsmitglied oder nach Gründung als Vereinsmitglied. Der Kreis der Gründungsmitglieder des Vereins muss zielgerichtet personell besetzt sein. So suche ich Menschen mit Weitblick und Gespür für das Wesentliche. Es können sich auch liebend gerne Opfer, Juristen, Steuerberater, Schuldenberater, Kriminologen oder Psychiater melden.
Es werden Teams beziehungsweise Arbeitskreise zu bilden sein, welche sich um verschiedene Aufgaben kümmern sollen. So soll es jeweils ein Team/AK geben, welches die Vereinsaufgaben herausarbeitet, wie man strategisch die jeweiligen Einzelfälle strukturiert angeht. Ein Team/AK soll für die Beratung zuständig sein – ohne Rechtsberatung zu leisten. Ein Team/AK soll die aktuelle Rechtslage in solchen Fällen aufarbeiten und Vorlagen ausarbeiten um entsprechende Petitionen beim Deutschen Bundestag einzureichen. Ein Team/AK kann sich um einen Arbeitskreis von „Heinzelmännern“ und „Heinzelfrauen“ kümmern. Ein Team/AK muss herausfinden, in wie weit der Verein Hoheitliche Aufgaben übertragen bekommen kann – zum Beispiel als Schlichtungsstelle. Ein Team/AK muss sich um die Einrichtung eines wissenschaftlich tätigen Instituts bemühen. Ein Team/AK muss sich um die Beschaffung von Finanzmitteln bemühen. Ein Team/AK muss sich um Mitgliederverwaltung, IT und Datenschutz kümmern, Auch wird ein Team/AK zu bilden sein, welches sich um die Öffentlichkeitsarbeit, sei es in Printmedien, im Web oder TV kümmert. Jetzt, hier und heute, ist es noch zu früh um dass, was ich als Team/AK mit einer Art an Überschriften aufgelistet habe, in der Tiefe abzuhandeln. Sicher habe ich hier die eine oder andere Vorstellung, denke aber, dass es eben nicht nur Aufgabe eines Einzelkämpfers sein soll.