Dezember 2020
Liebe Freunde und Freundinnen des Instituts für Sozialstrategie,
auch wir blicken auf ein außergewöhnliches Jahr zurück und möchten dennoch diesen Newsletter nutzen, um die Arbeit des IfS im Jahr 2020 zusammenzufassen. Dazu werden wir wie üblich die neuesten Beiträge vorstellen.
Und Sie erhalten eine Gesamtliste der Veröffentlichungen 2020 und einen Ausblick auf das nächste Jahr mit der Einladung zur Jahrestagung 2021 mit dem Thema Menschenrechte und Wirtschaft. Denn das Thema der Aufteilung von Verantwortung zwischen Unternehmen, Politik und anderen gesellschaftlichen Kräften wird gerade intensiv diskutiert, etwa mit Blick auf das Lieferkettengesetz. Wir planen eine Veranstaltung im Bonifatius-Haus in Fulda, gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern wie z.B. dem Weltethos-Institut.
Dass das Jahr 2020 auch für uns im Institut für Sozialstrategie besondere Herausforderungen bereithielt und hält, entspricht der allgemeinen Erfahrung in Zeiten von Corona. Trotzdem haben wir uns weiterentwickelt, haben neue Interessenten und Interessentinnen gewonnen und zum ersten Mal eine digitale Mitgliederversammlung abgehalten (siehe Newsletter 33). Zu Beginn des Lockdowns traf uns allerdings die Absage der IfS-Jahrestagung, die in Köln mit dem Thema „Mensch und Zukunft der Arbeit“ geplant war.
Das Thema hat uns aber begleitet, nicht zuletzt in Gestalt von Kapitel 5 des neuen Buchs von Direktor Ulrich Hemel „Kritik der digitalen Vernunft“, wo es um „Digitale Arbeit“ geht.
Ganz besonders gut hat die Zusammenarbeit im IfS-Kernteam geklappt, nicht nur mit Blick auf die monatlichen Telefon- oder Videokonferenzen, sondern auch mit dem Relaunch der Homepage, der Datenpflege, der Anpassung an neue Anforderungen in der digitalen Welt, insbesondere auch durch das Wirken unseres Praktikanten Lars Petry. Wir werden kurz- und langfristig von seinem Beitrag profitieren.
Wichtig ist uns nach wie vor die „Bandbreite“ unserer Beiträge zur Gestaltung der globalen Zivilgesellschaft, denn wir leben in EINER Welt und müssen uns auf das Verbindende besinnen, nicht auf das Spaltende. Wir freuen uns daher weiterhin auf einen lebendigen Austausch von Ideen, auch in Gestalt neuer, spannender Beiträge. Daher führen wir mit diesem Newsletter nicht nur die neuen Beiträge von Oktober bis Dezember 2020 auf, sondern auch alle Beiträge dieses sehr speziellen Jahres.
Die Herausforderungen, die vor uns liegen, vom Klimawandel bis zur coronabedingten Verschärfung der Armutskrise, von digitaler Transformation bis zur Gestaltung internationaler Zusammenarbeit sind nicht geringer geworden. Wir sind aber davon überzeugt, dass jeder von uns einen Unterschied machen kann und werden weiter in die Richtung einer lebendigen, spannungsreichen, aber friedlichen und zukunftsfähigen Gestaltung der Zivilgesellschaft arbeiten!
Wir wünschen Ihnen eine friedliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2021!
Beste Grüße
Ulrich Hemel (Direktor) | Laura Scheinert (Stellvertretende Vereinsvorsitzende IfS e.V.) | Anne Häseker (Geschäftsführerin) |
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Institut für Sozialstrategie
Laichingen – Jena – Berlin
Bleiwiese 3 | 89150 Laichingen
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Die aktuellen Beiträge (seit Oktober 2020):
Im Forschungsbereiche Globale Zivilgesellschaft erschienen
- Heidlberger, Bruno: Das Erbe von 1968 und die Konservative Revolution. Wohin geht unsere offene Gesellschaft?
Abstract [de]: Der Vortrag handelt von dem krisenhaften Zustand, in dem sich heute das normative Projekt des Westens befindet und von der Aktualität einer illiberalen Weltanschauung, die, wie der Historiker Fritz Stern erinnert, „dem Nationalsozialismus ähnlich“ ist. Wir erleben einen gesellschaftlichen Rollback mit Parallelen zur Zwischenkriegszeit. Das Rollback ist eine Reaktion auf liberale Zumutungen, die manche nicht länger ertragen wollen. Offensichtlich war der Umbruch seit 1968 viel fundamentaler und jenseits liberal-akademischer Milieus eine viel größere Herausforderung als bislang gedacht. Mit dem Auftreten der Neuen Rechten wird eine unheilvolle Vergangenheit lebendig, die vergessen schien.
Wie schon in der Weimarer Republik etikettiert der völkische Nationalismus alles, wogegen er kämpft, als „liberal“ – für ihn ein Kampfbegriff zur Diffamierung der politischen Gegner, die an den Ideen von 1776, 1789, 1848 und 1968 festhalten. „1968“ gewinnt seine aktuelle Bedeutung mit den antiliberalen Bestrebungen, Gesellschaft, Sexualität, Demokratie und Staat völkisch zu definieren. Die Fragen, mit denen der Vortrag sich beschäftigt, sind: Welche Bedeutung haben die Ideen von 1968 für den neuen reaktionären Nationalismus? Wie ist sein Aufstieg in der westlichen Welt zu erklären? Womit muss man rechnen? Was kann man tun?
Abstract [de]: Ausgehend von der Wahl der als konservativ geltenden Richterin Amy Coney Barrett in den Supreme Court als Nachfolgerin der verstorbenen Ruth Bader Ginsburg kurz vor der amerikanischen Präsidentenwahl stellt dieser Beitrag die Frage, inwieweit Gerichten politische ‚Neutralität‘ zugesprochen werden kann. Insbesondere Verfassungsgerichte mit dem Tarieren zwischen Recht und Politik, zwischen Politisierung und Verrechtlichung geraten dabei in den Blick und führen zu der Frage nach Rolle, Funktion und Legitimation von Verfassungsgerichten. Wichtig bei diesen Fragen ist die Nominierung und Wahl zu-künftiger Richterinnen und Richter. Der hier gezogene Vergleich zwischen dem deutschen Bundesverfassungsgericht und dem U.S. Supreme Court lässt Rückschlüsse auf zwei unterschiedliche Typen von Verfassungsgerichten zu. Diese haben im Ergebnis in ihrer Funktion und Eigenart mehr gemeinsam als viele Expertinnen und Experten annehmen mögen.
Schlagworte: Verfassungsgerichte, U.S. Supreme Court, Bundesverfassungsgericht, Nominierung
- Faust-Scalisi, Mario: Gefühlte Gerechtigkeit. Gerechtigkeit(sempfinden) als Herausforderung für zivilgesellschaftliche Kooperation
Abstract [de]: Das, was unter ‚Gerechtigkeit‘ verstanden wird, unterliegt nicht nur sozio-historischen Bedingungen, sondern stellt die Frage nach subjektiven Empfindungen und Bewertungen zentral. Mithilfe der Unterscheidung der Chancen-, Leistungs-, Bedarfs- und Generationengerechtigkeit wird dies anhand von ‚Erben‘ exemplarisch diskutiert und auf einen größeren gesellschaftlichen Rahmen übertragen. Da sich die verschiedenen Gerechtigkeits-Dimensionen widersprechen können, gehen durch das Absolutsetzen einer einzigen Gerechtigkeits-Dimension Möglichkeiten der Verständigung und Kooperation von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen verloren. Plädiert wird daher für einen jeweils konkreten kritischen, aber zugleich transparenten Diskurs über Gerechtigkeit – insbesondere auf Basis von (subjektiven) Gerechtigkeitsempfindungen und -vorstellungen. Dies erscheint in Zeiten der Bekämpfung der COVID-19-(Corona)-Pandemie und der verbundenen Forderung sowie Notwendigkeit des ‚gesellschaftlichen Zusammenhaltens‘ derzeit besonders wichtig.
Schlagwörter: Gerechtigkeit, Gerechtigkeitsempfinden, Status-Quo-Bias
Die beiden folgenden Beiträge befinden sich im Überschneidungsbereich der Schwerpunkte Religion und Wirtschaft:
Abstract [de]: Angesichts z.B. des Finanzskandals im Bistum Limburg stellt sich die Frage nach betriebswirtschaftlichen Überwachungssystemen wie Risikomanagementsysteme oder Compliance Management Systeme in der Katholischen Kirche. Alexander Hanke hebt die Wichtigkeit dieser Systeme hervor und thematisiert die bisher unerforschte Frage, ob sich aus dem Codex Iuris Canonici, dem universalen Gesetzbuch der Katholischen Kirche, eine solche verpflichtende Einführung von Riskomanagementsystemen oder Compliance Management Systemen und der internen Kontrolle ableiten lässt.
Auf der Basis des Vergleichs von Anforderungen an Unternehmen aus dem Aktien- und Handelsrecht diskutiert der Autor Vorgaben zu betriebswirtschaftlichen Pflichten für die Katholische Kirche. Er arbeitet heraus, dass sich aus dem Codex Iuris Canonici eine Pflicht für die Einrichtung eines Risikomanagementsystems und eines Compliance Management Systems direkt und für ein internes Kontrollsystem indirekt ergibt. Daraus folgen weitreichende organisatorische Anforderungen zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Systeme. Für den Vorstand und Diözesanbischof ergeben sich mit diesen Steuerungsinstrumenten Möglichkeiten, der Leistungs- und Führungspflicht, der treuhänderischen Sorgfaltspflicht sowie der Buchführung und Vermögensverwaltung nachweislich gerecht zu werden.
Schlagwörter: Risikomanagementsystem, Compliance Management System, Katholische Kirche, Codex Iuris Canonici
- Hemel, Ulrich: Auf dem Weg zu einer inklusiven globalen Zivilgesellschaft – zu einigen wirtschaftlichen Aspekten in der Enzyklika Fratelli Tutti
Abstract [de]: Diese kritische Auseinandersetzung mit der Enzyklika Fratelli Tutti von Papst Franziskus kommentiert die dortige, zum Teil oberflächige Kritik am globalisierten Wirtschafts- und Finanzsystem. Demgegenüber hebt Ulrich Hemel die in der Enzyklika formulierte Vision des guten Zusammenlebens, die insbesondere die Perspektive verletzter und verletzlicher Personen betont, hervor. Als Antwort wird die Soziale Marktwirtschaft, wie sie in Deutschland etabliert ist, mit der Forderung nach sozialen Mindeststandards von Unternehmen verknüpft.
Schlagwörter: Enzyklika, Fratelli Tutti, Soziale Marktwirtschaft, Soziale Mindeststandards, Finanzsystem
Zum Schwerpunkt Minderheiten erschien:
- Faust-Scalisi, Mario: Rassismus gegenüber Indigenen. Eine zivilgesellschaftliche Herausforderung.
Abstract [de]: Indigenität dient(e) immer wieder als eine Bewegung des „Othering“ dazu, Menschen zum „exotischen“ Anderen zu machen und damit abzuwerten. Dieser Kern des Rassismus gegen Indigene wird viel zu oft übersehen. Ein solcher Rassismus gegenüber Indigenen zeigt sich hinter ganz unterschiedlichen Entwicklungen und Diskursen, und zwar nicht nur im historischen Umgang mit Indigenität, etwa im Zusammenhang mit der spanischen Unterwerfung von Teilen der Amerikas und dem Encomienda-System, sondern auch heute. Dazu gehört die Sprachpolitik ebenso wie die paternalistische Aneignung indigener Konzepte. Aber nur wenn der Rassismus gegenüber Indigenen identifiziert und problematisiert wird, kann er überwunden und ein massives Hindernis für die (globale) zivilgesellschaftliche Kooperation beseitigt werden.
Schlagwörter: Rassismus gegenüber Indigenen, Encomienda-System, Kolonialismus, Lateinamerika
IfS-Publikationsliste
IfS Jahrestagung 2021: Menschenrechte und Wirtschaft
Am Samstag, 12. Juni 2021 in Fulda thematisiert das IfS gemeinsam mit dem
Bonifatiushaus Fulda | Bund Katholischer Unternehmer (BKU) | Weltethos Institut
den Zusammenhang von
Menschenrechte und Wirtschaft
Wir laden alle Interessierten zu dieser Tagung herzlich ein! Weitere Informationen zum Programm und Veranstaltungsort erhalten Sie an dieser Stelle.
Interessensbekundungen richten Sie bitte an kontakt@institut-fuer-sozialstragegie.org
Dear friends of the Institute for Social Strategy,
We are all looking back on an extraordinary year, and yet we would like to use this newsletter to summarize the work of the IfS in 2020.
As usual, we will present the current articles and show a complete list of publications. Furthermore, we look ahead to next year by extending a warm invitation to the Annual Conference 2021: Human Rights in Business and Economy. This conference picks up the issue of shared responsibilities between companies, politicians and other societal actors, which is currently the subject of intense debates. Together with other cooperation partners such as the Global Ethics Institute of Tübingen, we are planning the event in the Bonifatius-Haus in Fulda.
The Institute for Social Strategy generally shares the particular challenges in times of Covid-19. This corresponds to the general experience in such times. Nevertheless, we have continued to develop the Institute, have attracted new interested parties and, for the first time, held a digital general meeting (see Newsletter No. 33). At the beginning of the lockdown, however, we were hit by the cancellation of the 2020 IfS annual conference which had been planned in Cologne with on the topic of “People and Work of the Future”.
But the theme has accompanied us – not least in the form of Chapter 5, on Digital Work, of Director Ulrich Hemel’s new book Critique of Digital Reason.
The cooperation in the IfS-core team worked particularly well, not only with regard to the monthly telephone or video conferences, but also with view to the re-launch of the homepage, the maintenance of data, and the adaptation to new requirements in the digital world, especially thanks to the work of our intern Lars Petry. We will benefit from his work in the short and long term.
The “bandwidth” of our specialist fields to shaping global civil society is still important to us, because we live in ONE world. We must think about what unites us, and not of that what divides us. We therefore continue to look forward to a lively exchange of ideas, also in the form of new, exciting articles. Therefore, this newsletter contains not only the new posts from October to December 2020, but also all posts from this extraordinary year.
The challenges that lie ahead – from climate change to the Covid-19-related worsening of the poverty crisis, from digital transformation to the shaping of international cooperation – have not disappeared. However, we are convinced that each of us can make a difference and will continue to work towards a lively, exciting, but peaceful and sustainable civil society!
We wish you a peaceful and blessed Advent and Christmas Season and a happy start into the New Year 2021!
Best whishes
Ulrich Hemel (Director) | Laura Scheinert (Deputy Chairwoman IfS e.V.) | Anne Häseker (Executive Office) |
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Current articles (since October 2020)
Published in the research area Global Civil Society:
- Heidlberger, Bruno: The legacy of 1968 and the Conservative Revolution. Where is our open society heading?
Abstract [en]: This talk tackles the crisis of the normative project of the West and the topicality of an illiberal world view that is ‘similar to national socialism’, as we are reminded by historian Fritz Stern. We are experiencing a societal “rollback” that shows trends parallel to those of the inter-War times. The “rollback” is a reaction to liberal impositions that some do not want to bear any more. It seems like the upheaval of 1968 has been a lot more fundamental and has posed a much greater challenge for those beyond liberal-academic circles than previously thought. With the appearance of the “new right” an in-auspicious past is coming to life that had seemed long forgotten.
Just like during the Weimar Republic the racial nationalism labels that against which it is fighting as “liberal” – it is a rallying cry for the defamation of political opponents that hold on to the ideas of 1776, 1789, 1848 and 1968. “1968” regains importance because of anti-liberal ambitions to define society, sexuality, democracy and the state in racist, “Volk”-terms. The question this talk discusses are; what role do the ideas of 1968 play for the new reactionary nationalism? How can its rise in the western world be explained? What are we in for? What can be done?
Abstract [en]: After the election of the conservative judge Amy Coney Barrett to the Supreme Court as the successor of Ruth Bader Ginsburg shortly before the American presidential election, this paper raises the question of the extent to which courts can be political “neutral”. The question of role, function and legitimacy of constitutional courts arise because especially these courts sway between law and politics, between politicization and legalization. In these matters, nomination and election of future judges have a huge impact. The comparison drawn here between the German Federal Constitutional Court and the U. S. Supreme Court allows conclusions concerning two different types of consitutional courts. As a result, they may have more in common in reference to function and specifics than many experts might think.
Keywords: Constitutional Courts, U.S. Supreme Court, Federal Constitutional Court of Germany, nomination
- Faust-Scalisi, Mario: Subjective feelings about and evaluations of Justice. A challenge for civil-societal cooperation
Abstract [en]: What is understood by ‘justice’ is not only subject to socio-historical conditions, but also includes in central position the question of subjective feelings about and evaluations of ‘justice’. With the help of the distinction between four kinds of ‘justice’ – equality of opportunity, along performance, along needs or generational ‘justice’ – this is discussed along the example of ‘inheritance’ and set into a larger social framework. Since the various dimensions of justice may contradict each other, setting one absolute endangers civil society actors’ opportunities for understanding and cooperation. One plea of this text therefore is for a concrete critical and transparent discourse on justice – especially on the basis of (subjective) feelings and ideas of justice. This seems particularly important in times of combating the COVID-19 (Corona) pandemic and the linked demand and necessity of ‘social cohesion’.
Keywords: justice, sense if justice, status quo bias
The following two contributions overlap the focus areas Religion and Economics:
Abstract [en]: In view of financial scandals like that of the Diocese Limburg there is a question to be asked about managerial monitoring systems in the Catholic Church, such as risk management or compliance management systems. Alexander Hanke highlights the importance of these systems and focuses on the hitherto unexplored question whether such an obligatory use of risk or compliance management systems and such systems of internal control can be deduced from the Codex Iuris Canonici, the universal codex of the Catholic Church.
Based on a comparison with the requirements for businesses active in stock corporation law and commercial law, the author discusses possible standards for managerial obligations for the Catholic Church. He elaborates that the Codex Iuris Canonici suggests a direct obligation to implement risk and compliance management systems, and an indirect obligation for an internal control system. This has considerable implications for ensuring the functioning of the systems. These monitoring systems enable the managing board and diocesan bishop to live up to their performance, leadership, fiduciary, and due diligence duties, as well as evidence their living up to accounting and asset management responsibilities.
- Hemel, Ulrich: Towards an inclusive global civil society – on some economic aspects in the Encyclical Fratelli Tutti.
Abstract [en]: This critical analysis of Pope Francis’s encyclical Fratelli Tutti discusses the – on some points superficial – criticism of the globalised economic and financial system. In contrast, the author Ulrich Hemel emphasizes the vision of good coexistence formulated in the encyclical, which consideration of injured and vulnerable persons. As a response to that, the social market economy, as it is established in Germany, is linked to the demand for minimum social standards.
Keywords: Encyclical, Fratelli Tutti, social market economy, minimum social standards, financial system
On the focus Minorities was published:
- Faust-Scalisi, Mario: Racism against indigenous people. A civil society challenge.
Abstract [en]: Indigeneity serves and served again and again for ‘othering’ others, to turn people into the ‘exotic’ others and thereby devalue them. This is the core of racism against indigenous that is far too often overlooked. Such racism shows itself behind very different developments and discourses, and not only in the historical handling of indigeneity, for example in connection with the Spanish subjugation of parts of the Americas and the encomienda system, but also today. This includes language politics as well as the paternalistic appropriation of indigenous concepts. But only if racism against indigenous is identified and made problematic can it be overcome, and a massive obstacle to civil society cooperation, especially global civil society cooperation, can be removed.
Keywords: Racism towards Indigenous peoples, Encomienda, Colonialism, Latin America
Abstract [es]: La indigeneidad sirve y ha servido una y otra vez para ‘othering’ los demás, para convertir a las personas en los otros “exóticos”, y, por tanto, devaluarlos. Este es el núcleo del racismo contra indígenas que con demasiada frecuencia se pasa por alto. Tal racismo se muestra detrás de desarrollos y discursos muy diferentes, y no solo en el manejo histórico de la indigeneidad, por ejemplo en conexión de la subyugación española de partes de las Américas y el sistema de encomienda, sino también hoy. Esto incluye tanto políticas del lenguaje como la apropiación paternalista de conceptos indígenas. Pero solo si se identifica y problematiza el racismo contra indígenas, se puede superarlo, y solo así se puede eliminar un obstáculo masivo para la cooperación de la sociedad civil, especial-mente la cooperación de la sociedad civil global.
Palabras claves: Racismo hacia los pueblos indígenas, encomienda, colonialismo, América Latina
Overview: Publications in 2020
Annual conference 2021: Human Rights and Economy
On Saturday, 12th June 2021 the IfS will discuss the connection between
Human Rights and Economy
in cooperation with
Bonifatiushaus Fulda | Bund Katholischer Unternehmer (BKU) / Federation of Catholic Entrepreneurs| Weltethos-Institut / Global Ethic Institute
Location: Bonifatiushaus Fulda.
We cordially invite all interested parties to this conference! Further information (agenda and venue) will be announced on our homepage.
Expressions of interest should be sent to kontakt@institut-fuer-sozialstragegie.org