TS22: Wissenschaft als zivilgesellschaftlicher Akteur

Am 04. und 05. August 2022 findet im Tagungshaus St. Clemens (Hannover) in Präsenz die diesjährige IfS-Jahrestagung zum Thema “Wissenschaft als zivilgesellschaftlicher Akteur” statt.

TS22: Wissenschaft als zivilgesellschaftlicher Akteur

Seit zwei Jahren beschäftigt die Corona-Pandemie unsere gesamten öffentlichen Bereiche: Politik, Wirtschaft und Recht. Dabei spielt insbesondere die Wissenschaft eine herausragende Bedeutung: Neben der medizinischen Erforschung durch z.B. Virologie und Epidemiologie beschäftigen sich viele weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen zu unterschiedlichsten spezifischen Fragestellungen zum Corona-Virus und dessen gesundheitlichen, sozialen und ökonomischen Folgen.

Dabei ist über die Zeit deutlich geworden: Die (globale) Weitergabe und Verfügbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse dient nicht nur der Wissenschaft selbst, sondern führt – gerade angesichts solcher umfassenden Krisen – zur verstärkten Kommunikation dieser Erkenntnisse. Davon profitiert einmal die jeweilige wissenschaftliche Community, da sie Aufmerksamkeit und damit Relevanz zugesprochen bekommt. Zugleich aber wird die Bedeutung wissenschaftlicher Beratung für öffentlich-politische Institutionen und Organisationen deutlich. Zuletzt spielen neue und klassische Medien bei der Aufarbeitung und Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Rolle, da durch sie eine informationsbedürftige und -interessierte breite Öffentlichkeit erreicht wird.

Ohne die mit diesem Informationsschub einhergehende Problematiken der Wissenschaftskommunikation außer Acht zu lassen, fragen wir vor diesem Hintergrund der neuen Aufmerksamkeit gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen:

  • Welche Rolle spielen wissenschaftliche Erkenntnisse bei anderen Krisen, z.B. der Klimakrise, dem Russland-Ukraine-Krieg oder sozialer Ungleichheit?
  • Wie verändern sich Einschätzungen des Einflusses von Wissenschaft mit jeweils unterschiedlichen Wissenschaftsverständnissen? Inwiefern führt z.B. die Differenzierung von Natur- und Geisteswissenschaften und ihren Erkenntnissen zu verschiedenen Einschätzungen?
  • Wie kann die Perspektive, dass Wissenschaft ein aktiv-lebendiger, gestaltender und relevanter Akteur der globalen Zivilgesellschaft ist, gestärkt und kommuniziert werden?

Als dies sind einige der Fragen, mit denen wir uns vor Ort und digital mit Ihnen beschäftigen wollen. Wir halten Sie an dieser Stelle und über unsere üblichen Kommunikationswege über die Programmplanung auf dem Laufenden. Falls Sie selbst zu dem Thema ‘Wissenschaft als zivilgesellschaftlicher Akteur’ beitragen möchten, schreiben Sie gerne an kontakt@institut-fuer-sozialstrategie.org auf.


Programm [Stand: August 2022]

Donnerstag, 04.08.

14:00 Begrüßung: Prof. Dr. Jürgen Manemann (fiph)
14:15Hinführung: Wissenschaft als großes Lernprogramm und als gesellschaftlicher Suchprozess, Prof. Dr. Ulrich Hemel (IfS, Weltethos-Institut)
14:30Vortrag: Demokratisches Ethos der Wissenschaften, Dr. Christopher Gohl (Weltethos-Institut)
15:45Kaffeepause
16:15Impuls: Dr. Arianna Ferrari (Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende/NABU)
17:00Vortrag: Richtig streiten. Lektionen aus dem Positivismusstreit, Anne Specht (fiph)
18:15Abendessen
19:30Vortrag: Technikentwicklung, Technikfolgen und ethisch-normative Folgen für die Wissenschaft, Prof. Dr.-Ing. Johann-Dieter Wörner (TU Darmstadt)
20:30Ende

Freitag, 05.08.

09:20 Vortrag: Wissenschaft und Wertfreiheit, Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig (Universität Passau)
11:00Kaffeepause
11:30Impulse und Diskussion: Engaged Scienes | Dr. Christopher Gohl (Weltethos-Institut, Prof. Dr. Jürgen Manemann (fiph)
13:00Mittagsessen
14:00Vortrag: Wissenschaftsfähige Demokratie, demokratiefähige Wissenschaft, Prof. Dr. Ulrich Hemel
15:15Kaffeepause
16:45Abschlussdebatte
18:00Ende der Tagung