[DE] Auf dem Weg zu einer Welt im Gleichgewicht: Der Inclusivity Index, das magische Viereck der großen Transformation oder: Wie kommen wir zu einer Sozialstrategie für die globale Zivilgesellschaft
In diesem Artikel schlägt Ulrich Hemel einen „Index inklusiver Entwicklung“ als Meta-Index zur Bewertung und Prioritätenbildung für gesellschaftliche Entwicklung vor. Dabei berücksichtigt er vier Dimensionen, die ins Gleichgewicht zu bringen sind: die wirtschaftliche, die ökologische, die soziale und die ethische Dimension einer Gesellschaft. Vorteilhaft ist ein ganzheitlicher Ansatz im Blick auf Entwicklung, weit über eine rein ökonomische Betrachtungsweise hinaus. Der Meta-Index stützt sich auf global für mindestens 180 Länder verfügbare Indices wie etwa den Gini-Index sozialer Ungleichheit, den ökologischen Fußabdruck, das Bruttosozialprodukt im wirtschaftlichen und den Korruptionswahrnehmungsindex im ethischen Bereich.
Dabei wird pro Land ein Ampel-System verwendet, so dass die Leistung eines Landes mit grün, gelb und rot gekennzeichnet wird. Rot steht für eine Performance bei den unteren 25% weltweit, grün steht für die Top 25%, gelb liegt dazwischen. Daraus ergeben sich aufschlussreiche Ländersteckbriefe.
Gleichzeitig geht es um eine Engpassorientierung auf der Grundlage des „Gesetzes vom Minimum“, wie es Justus von Liebig im 19. Jahrhundert für die Landwirtschaft postuliert hatte. Dabei geht es darum, dass der Engpassfaktor die Entwicklung eines Systems bestimmt, so dass die Überwindung von Engpässen („De-Bottlenecking“) die höchste Priorität erhält. In Verbindung mit dieser Engpassorientierung bietet der Index inklusiver Entwicklung ein mächtiges Instrument zur Ableitung von Handlungspfaden für regionale, nationale und globale Strategien auf dem Weg zu einer gerechteren, inklusiveren, nachhaltigeren und zugleich wirtschaftlich erfolgreichen Welt.