PRESSEMITTEILUNG: September 2013


September 2013

Migrations- und Flüchtlingspolitik: 

Institut für Sozialstrategie fordert „UN Migration Authority“

In Deutschland werden händeringend Fachkräfte gesucht. Frauen aus Osteuropa verdienen hier ihr Geld beispielsweise in der Altenpflege. Auf Lampedusa beklagt Papst Franziskus die europäische Asylpolitik. In Hamburg und Berlin-Kreuzberg springt die Zivilgesellschaft bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen ein. Migrations- und Flüchtlingspolitik ist ein weltweites und vielfältiges Thema, das nach übergreifender Koordination verlangt. 

„Migration scheint insgesamt eher einer Lotterie als einem gesetzlich strukturierten Prozess zu gleichen.“ Damit bringt Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel die weltweite Realität von Migration, Flüchtlingsbewegungen und Integration auf den Punkt. Und diese betrifft rund 150 Millionen Menschen weltweit, das sind ca. fünf Prozent des globalen Arbeitskräfteangebots.

Im Sinn eines lösungsorientierten Diskussionsanstoßes hat das Institut für Sozialstrategie das Konzept einer globalen Migrationsbehörde entwickelt, welche sinnvollerweise an die UNO angegliedert werden und in Berlin ansässig sein könnte. Eine solche „UN Migration Authority“ könnte zunächst dazu dienen, migrationsbezogene Bedürfnisse der einzelnen Ländern in Bezug auf Emigration oder Immigration „unparteiisch“ zu registrieren. Mit Hilfe der so entstehenden Datenbank kann eine neue Form von internationaler Kooperation entstehen, welche die Bedürfnisse der Länder und Migranten zusammenführt. Denn im einen Land gibt es einen Überschuss an Krankenschwestern, im anderen fehlen sie- um nur ein Beispiel zu nennen. Neu am Konzept ist die übergreifende Kooperation und die Registrierungsmöglichkeit als ein- oder auswanderungswillig auch für natürliche Personen!

Weiterhin können mit der Zeit durch die fortlaufende empirische Erfassung von Migrationsströmen und -bedürfnissen Kriterien entwickelt werden, die zur Orientierung und Manifestation der Rechte und Pflichten aller betroffenen Parteien beitragen können. 

Eine weitere Aufgabe wäre die Herausgabe eines Welt-Migrationsberichtes, der über soziale Realitäten aufklären und zur Definition von bestimmten Standards beitragen kann. Denn nur, wer ein strukturiertes Bild der globalen Migrationsströme hat, kann die resultierenden Probleme im Einzelnen angehen.

Die ausführliche Darstellung des Konzeptes [EN] ist abrufbar unter:

Posted by Sonja Knobbe